23. Oktober 2014

herbst

"stell dir vor, wir wären alleine hier." ihre zarten rosa lippen zogen seinen blick in ihren bann. "was würdest du tun?"
sie sah ihn an, in seine tiefbraunen augen, seine langen wimpern blinzelten sie an.
sein blick glitt über sie hinweg, weit in die welt hinein. der weg, voll mit orangefarbenen blättern, gesäumt von den bäumen, die sie verloren. ein eichkätzchen huschte von einem baum zum nächsten. zwei rote blätter segelten sanft zu boden. der kleine junge mit seiner grünen strickmütze tobte mit seinem hund durch die wiese. eine junge frau lief ihm nach. er stellte sich vor, dass es die schwester von dem jungen war. er stellte sich vor, die brezel in ihrer hand wäre noch warm.
seine augen streifen den kaffeeverkäufer mit seinem wagen. drei burschen standen bei ihm und lachten.
ein pärchen ging durch den park, händchen haltend und hatten nur augen füreinander.
er lächelte.
"ich würde einfach nur hier sitzen und all die schönheit um uns genießen. siehst du da hinten? die vielen bunten blätter, die vom wind herumgewirbelt werden. meine mutter hat mir früher immer erzählt, wenn die blätter im herbst im kreisel fliegen, ist eine fee da."
"wie schön."
sie stieß ihr weinglas gegen seins. der saft schwappte fast über den rand. "auf die fee", wisperte sie.
"möchtest du wissen, was ich noch tun würde, wenn wir allein hier wären?" die antwort ließ nicht lange auf sich warten.
er griff in seinen rucksack unter der bank und überreichte ihr einen brownie. sorgsam eingepackt in papier, mit kleinen roten herzen verziert.
"danke" sie nahm ihm und schnupperte daran. "hmm, schokolade"
ihr lächeln ließ die zeit stehen bleiben.
"wenn hier keiner wäre, außer uns, würde ich das tun..."
vorsichtig nahm er ihre hand und hauchte einen kuss in ihre handfläche. schüchternheit lag in seinem blick. und verlangen.
der wind wehte ihre blonden haare in ihr gesicht. ihr duft umnebelte ihn.
er kam näher. schob eine haarsträhne hinter ihr ohr.
"ich habe so etwas noch nie gemacht" flüstert er.
noch näher.
näher.

18. September 2014

kleine Momente

Als kleines Mädchen hatte ich den Wunsch, einmal Autorin zu werden. Ich wollte allen meine Geschichten erzählen. Und das will ich noch heute. Ich habe diesen Traum noch nicht aufgegeben. Ich habe sehr viele Träume und meine Zukunft ist noch ungewiss. 
Gerade habe ich etwas gefunden, das ich schon lange vergessen hatte. Auf meiner Festplatte finden sich so einige Überbleibsel und Erinnerungen, die mich lachen und schmunzeln lassen, und nachdenken. Hier ist was kurzes vom April 2012. 


Liebesgeschichten passieren jeden Moment. Verpass nicht dein Abenteuer, wenn du hinaus gehst. Sei immer bereit, dass jemand dein Leben verändert. 

KLEINE MOMENTE

Was soll ich bloß anziehen?
Ich betrachtete mich im Spiegel. Schon seit einer halben Stunde stand ich da und sah mich an. Ich fuhr mir mit der Hand durch meine langen schwarzen Haare.
Ach komm, June, du gehst auf keine Gala. Irgendwas muss ich doch hier haben, dass ich anziehen kann.
Ich durchwühlte noch einmal meinen Schrank und legte vier Kleider heraus, die vielleicht in die engere Auswahl kommen könnten. Gerade als ich das Grüne mit den gelben Punkten anziehen wollte, klingelte mein Handy.
Ich schmiss das Kleid zurück auf mein Bett und rannte zu meiner Kommode hinüber. Irgendwo hier musste das Handy doch sein. Ich schob Bücher, Schulsachen und getragene Klamotten hin und her und fand das Telefon schließlich unter einem Stapel Mädchenmagazinen.
„Ja?“ fragte ich gestresst.
Am anderen Ende der Leitung fragte Connie‘s Stimme: „Na, Süße, ich wette, du stehst noch in Unterwäsche vor deinem Spiegel.“
Wie konnte sie so etwas nur immer wissen? Es war, als würde sie in meinen Kopf schauen können.
„Ja“, nuschelte ich. „Und was gibt’s?“
Ich konnte sie lachen hören. „Ich wollte mich nur kurz melden. Und dann wollte ich noch wissen, wo genau wir uns jetzt nachher treffen? Oder soll kurz noch vorbei kommen und dir etwas zum Anziehen aussuchen?“
„Haha, sehr witzig. Ich kann mich auch selbst anziehen. Ich weiß nur noch nicht, was ich will.“ Ich musste grinsen.
„June, das ist ein Musikfestival, keine Modenschau. Also zieh dir etwas Normales an, sommerlich, aber keines von deinen Haute Couture Kleidern.“
Ich warf einen Blick hinüber zu meinem offenen Schrank, dann zu meinem Bett, wo die vier Kleider lagen. Connie hatte Recht. Alle Kleider waren viel zu chic, um sie zu einem Festival anzuziehen, wo wir mit Sicherheit im Gras sitzen würden und eine halbe Dose Bier in den Haaren kleben haben würden. Dafür waren die meisten meiner Kleider zu schade.
„Okay, aber ich möchte gut aussehen für das Blind Date. Oder hat er sich umentschieden? Wie war noch gleich sein Name? Mark, Mick?“
„Mike. Nein, er kommt, aber wirklich, ein ganz schlichtes Kleid tut es auch. Du kannst ja etwas Spezielles mit deinen Haaren anstellen oder dir ein ausgefallenes Make-Up einfallen lassen. Das kannst du doch so gut.“
Ich konnte sie beinahe Lächeln hören.
Ich öffnete eine andere Tür des Wandschrankes und beförderte drei andere Kleider zutage, alle ohne Glitzer, Pailletten, Spitze oder aufwendige Schnitte. Trotzdem waren sie alle drei sehr schön.
„Das Blaue mit der grauen Schleife, das Gelbe mit dem schwarzen Muster oder das Pinke? Du weißt schon, das mit den weißen Seiden-Einsätzen am Saum“, fragte ich sie.
„Hmm. Nimm das blaue. Das hast du so selten an, ich liebe es so.“
Ich nahm das hellblaue Kleid und schlüpfte hinein. Dabei hatte ich einige Schwierigkeiten, nicht das Handy fallen zu lassen.
„Okay, danke. Also sehen wir uns dort?“ wollte ich noch wissen.
„Ja, in einer Stunde bei der kleinen Baumgruppe?“
Ich nickte, bis mir einfiel, dass sie das ja nicht sehen konnte. Schnell sagte ich ein „Ja, bis dann, Kuss“ und legte auf. Ich warf das Handy aufs Bett und zog den Reißverschluss von meinem Kleid zu.
Der Stoff fiel in leichten Wellen und ich strich mit meiner Hand über die Schleife unter der Brust. Connie hatte Recht, ich trug diesen Schatz viel zu selten. Aber vielleicht wird es ja mein Glücksbringer heute.
Bei dem Gedanken musste ich laut auflachen. Glück. Das brauchte ich wirklich einmal.
Ich betrachtete mich im Spiegel. Warum bekommen es alle Mädchen hin, einen Freund zu haben, nur ich nicht? Ich hatte noch nie eine Beziehung. Ich wusste, dass ich oberflächlich dachte, aber ich konnte es nicht abstellen. Ich wünschte mir so sehr, jemanden zu haben, der mich liebt und den auch ich liebte. Connie sagte immer, dass es nicht schlimm ist und dass ich meinen Traumprinz noch treffen würde, aber ich wartete nun schon beinahe achtzehn Jahre auf diesen Tag.
Ich schüttelte den Kopf. Es wird schon klappen.
Ich warf einen Blick auf meine zerzausten Haare. Ich werde sie hochstecken.
Bewaffnet mit Kamm, Lockenstab, Bobby-Pins und Haarspray ging ich zu meinem Schminktisch mit dem großen Spiegel. Ich drehte meine Haare zu einem lockeren Dutt und ließ ein paar Strähnen vorne heraushängen. Ich lockte sie ein wenig und befestigte alles mit ein bisschen Spray. Ich liebte meine Haare. Man konnte so viel mit ihnen anstellen und den perfekten Style zu jedem Outfit erstellen. Abgerundet wurde das Ganze noch von meinen individuellen Looks, die ich mit meiner Make-Up-Sammlung zauberte.

Connie wartete schon auf mich. Sie saß auf einem niedrigen Ast, neben ihr Jacob, ihr Freund. Und unten am Stamm lehnte ein Junge mit blonden Haaren, Mike, wie ich mir dachte. Er sieht gut aus. Auf seine Weise.
Connie sprang von dem Baum und hielt ihr flatterndes Kleid fest. Sie umarmte mich zur Begrüßung. „Du siehst umwerfend aus.“
Ich musste lächeln. Sie machte mir oft solche Komplimente, aber es freute mich jedes Mal aufs Neue.
Sie winkte dem blonden Jungen.
„Das ist Mike. Mike, das ist June.“
Mike kam auf uns zu und streckte schüchtern seine Hand aus. Ich schüttelte sie. Ich kam mir ein bisschen doof vor dabei. Ich gab sonst nie jemandem die Hand.
„Hallo. Ich bin ein Freund von Jacob.“
Ich nickte. „Hi. Ich bin eine Freundin von Connie“, sagte ich lachend.
Die Situation war einfach zu komisch.
Da mischte sich Jacob ein. „Wie wäre es, wenn wir uns mal etwas zu trinken holen und dann zur Bühne gehen. Ich für meinen Teil bin hier, um Musik zu hören.“
Alle lachten.
„Ja, gehen wir“, sagte auch Mike. Er legte seine Hand sanft auf meinen Rücken und schob mich vorwärts. Ich fand die Geste unheimlich süß.
„Und woher kennst du Connie?“, fragte er mich.
Ich sah nach vorne, wo Connie und Jacob Hand in Hand gingen.
„Ich kenne sie schon fast mein ganzes Leben. Ich habe sie damals mit Schlamm beworfen, im Kindergarten. Sie sich dann gerächt, indem sie einen Kübel kaltes Wasser über mich gekippt hat. Wir haben damals drei Tage nicht miteinander gesprochen, aber dann beim Mittagessen hat sie sich zu mir gesetzt und sich entschuldigt. ich hab mich dann natürlich auch entschuldigt und seitdem sind wir quasi beste Freundinnen. Manchmal sind wir wie eine Person.“
Er lächelte mich an.
„Und woher kennst du Jacob?“
„Oh, wir sind uns erst vor ein paar Wochen begegnet. Er ist im selben Studiengang wie ich und hat einmal versehentlich mein Wasser über meine Mitschrift gekippt, sodass man nichts mehr lesen konnte. Als Wiedergutmachung hat er mich dann am Abend in seine Lieblings-Bar mitgenommen und mir jeden Drink gezahlt.“
„Das sieht ihm ähnlich“, sagte ich. Ich wusste nicht, was ich weiter sagen sollte und auch Mike schien nicht zu wissen, was er sagen sollte.
Jacob rettete uns, indem er fragte, was wir trinken wollten.
„Nichts, danke“, sagte ich.
Mike nahm sich ein Heineken. 
Pfui.

Wir gingen langsam über die Wiese zur Bühne. Man konnte schon die Musik hören. Laut und eindeutig nicht mein Geschmack. Hoffentlich kommt nachher eine andere Band.
Connie sah mir in die Augen und wusste sofort, was ich dachte. „Ich glaube, die hören bald auf. Wie findest du Mike?“
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. „Ja, weiß nicht.“
Ich sah zu ihm hinüber. Er sagte gerade etwas zu Jacob, der dann zu uns herübersah. Schnell wandte ich meinen Blick ab.
„Er ist nicht dein Typ oder?“, hakte sie nach.
Ich deutete ein Kopfschütteln an. „Am Anfang fand ich ihn schon süß, aber nach dem einen Gespräch vorhin. Ich weiß nicht… Ich glaube, das war ein Reinfall.“
Sie lächelte mir zu und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. „Das wird schon noch. Du wirst sehen, du wirst irgendwann einen richtigen Traumtyp finden. Das weiß ich.“
„Ich will es auch wissen“, sagte ich ein bisschen mürrisch. Allmählich fragte ich mich, ob ich als alte Jungfer enden würde, mit zwölf Katzen in einem riesigen Haus, die ewig von der Liebe träumen wird.
Ich musste lachen über die Vorstellung.
„Was lachst du?“, fragte Connie.
„Ich habe mir nur gerade mich vorgestellt, wie ich mit achtzig Jahren alleine in einem großen Haus wohnen werde. Und die einzigen Freunde, die ich haben werde, werden ein paar Katzen sein.“
Belustigt schaute sie mich an. „Also wir werden uns auf jeden Fall jede Woche treffen und über die Nachbarn tratschen.“
Wir lachten beide los.
„Was ist denn bei euch los?“
Mike und Jacob waren zu uns gekommen.
„Nichts.“
Jacob zog eine Grimasse. „Aah, Nichts ist so komisch. Na dann ist ja gut. Also wir wollten jetzt eigentlich mal zusehen, ob wir uns in die erste Reihe schummeln können, kommt wer mit? In zehn Minuten kommt nämlich diese eine neue Metal-Band. Mike und ich wollen sie unbedingt sehen.“
Ich warf einen Seitenblick auf Connie. Ich wusste, dass sie diese Band liebte.
„Geh schon, ich komme auch allein klar. Vielleicht spielen sie ja bei den Zelten Musik, die ich auch mag.“
Sie fiel mir um den Hals. „Danke. Du wirst jemanden finden. Mach dir deinen Spaß heute!“
Ich drückte ihr einen Kuss auf die Backe und wünschte ihnen allen viel Spaß.
„Bye!“
Und schon waren sie in der Menschenmenge verschwunden.
Ich drehte mich um und schlenderte über die Wiese zurück zu den Zelten. Gedankenverloren achtete ich nicht auf meinen Weg. Ich las gerade Connie’s SMS, wo sie sich nochmal entschuldigte, dass aus Mike nichts geworden war.
Da stieß ich plötzlich mit jemandem zusammen. Ich stolperte und ließ mein Handy fallen.
„Oh, Entschuldigung“, sagte ich und hob meinen Kopf.
Ich sah in tiefbraune Augen.
Der Moment schien endlos und magisch. Und er war viel zu schnell vorbei.
Der Junge, in den ich hineingelaufen war, hielt mir seine Hand hin und half mir auf die Füße.
„Ist doch nichts passiert.“ Er hob mein Handy auf und hielt es mir hin.
Ich nahm es und stecke es in meine Tasche. Ich bemerkte, dass er dasselbe Handy hatte wie ich. Na hoffentlich hat er mir das Richtige gegeben.
Der Junge schüttelte seine hellbraunen Haare und lächelte mich an. „Ich bin Ben.“
„June. Ähm, ich gehe lieber.“
Warum zum Teufel sagte ich das? Da schickte mich das Schicksal zu diesem Traum von einem Mann und ich lief einfach weg, wie ein scheues Reh.
Er zwinkerte mir zu und drehte sich um und ging.
Ich sah ihm nach und schlug mir mit der Hand gegen die Stirn. Ich bin so blöd. Wieso mache ich so etwas?
Ich holte mein Handy aus der Tasche und wollte Connie von dem Vorfall berichten. Doch wie ich die Tastensperre aufhob, merkte ich, dass das gar nicht mein Handy war. Der Hintergrund zeigte nicht mich und Connie sondern eine rote Katze, die in einem Blumentopf schlief.
Na toll, jetzt hat er mir sein Handy gegeben.
Ich sah mich um, doch ich konnte Ben nirgends entdecken.
Da vibrierte auf einmal das Handy. Eine neue Nachricht. Ich tappte mit meinem Finger auf „Anzeigen“ und las: „Oops. Möchtest du dein Handy zurück?“
Also, wenn das mal keine geplante Anmache war. Ich musste grinsen.
Ich klickte auf „Antworten“: „Das wäre schon toll ;)“ -Senden.
Ich wartete nicht lange bis die Antwort kam. Ich öffnete die SMS und sah ein Bild von dem Rollercoaster-Park, der neben den Zelten aufgebaut war.
Ich lief los. Doch als ich dort ankam, konnte ich ihn nicht entdecken. Aber ich sah Kate und Jessy.
„Hey Leute, ich wusste gar nicht, dass ihr auch kommt“, begrüßte ich die beiden.
Sie nickten eifrig und Kate drückte mir eine Bierdose in die Hand. Ich stellte sie vorsichtig auf einen Tisch und sah mich noch einmal um. Doch Ben war nicht zu sehen.
„Komm, wir gehen tanzen!“, rief mir Jessy ins Ohr. Die beiden waren sichtlich angeheitert, aber ich ließ mich von ihnen zu einem Pavillon ziehen, wo ein DJ Partymusik auflegte.
Wir tanzten eine Weile, doch ich musste immer wieder an Ben denken. Er hatte keine weitere Nachricht geschickt.
„Mädels, machen wir ein Foto!“, sagte ich.
Wir posten vor der Handykamera und ich drückte ab. Es war ein wenig verwackelt, aber ich zog es trotzdem auf das Feld zum SMS-schreiben. Ich hängte noch ein Smiley dran und drückte auf „Senden“.
„An wen geht das?“, fragte Kate.
Ich schüttelte den Kopf und sie drehte sich weiter wie wild im Kreis.
Da kam eine neue SMS. „Hast du Spaß :) ?“
Ich lächelte und schickte ihm meine Antwort: „Ja ;)“
Fünf Minuten später kam eine neue Nachricht. „Finde mich dort“ Es war wieder ein Bild dabei.
Es war sehr dunkel, aber ich erkannte viele bunte Luftballons. Ich kannte den Ort. Das war beim See. Bei besonderen Anlässen machten die Kinder dort immer Luftballons fest.
Ich lief los. Unten am See sah ich alles; Die Kinder, die Luftballons, aber keinen Ben.
Da kam wieder eine SMS. Dieses Mal war es ein Video. Ich drückte auf „Play“. Es war unverkennbar die Metal-Band, zu der Connie, Jacob und Mike vorhin abgehauen waren. Ich lachte und machte mich auf den Weg zu der großen Bühne.
Suchend ließ ich meinen Blick schweifen, als mich plötzlich jemand von hinten in die Seite kniff. Ich drehte mich um, aber ich sah nur tanzende und schreiende Leute, die ich nicht kannte.
Ich lief weiter.
Da vibrierte Bens Handy wieder.
Ich öffnete ein neues Bild von der kleinen Meerjungfrauenstatue, unten am See. Wie kommt er so schnell von hier dort hinunter? Er muss ja dauernd laufen… überlegte ich.
Ich rannte zum See, ein permanentes Lächeln auf den Lippen. Ich glaube, ich bin verknallt. schoss es mir durch den Kopf.
Die Meerjungfrau war da, aber nicht Ben. Erschöpft hielt ich an und begann zu lachen. Da begann über meinem Kopf ein Feuerwerk zu leuchten. Bunte Funken schossen über den Nachthimmel und ich atmete tief ein. Es war so schön hier.
Ich machte eine neue SMS auf und schrieb: „Hast du dich versteckt? :)“ -Senden.
Ich wartete erst gar nicht auf die Antwort, sondern ging langsam zurück zum Festival, das Feuerwerk bewundernd.
Da hielt mir auf einmal jemand die Augen zu. Ich griff nach den fremden Händen. „Ben?“, fragte ich. Eine Stimme lachte. Seine Stimme.
Er nahm seine Hände von meinen Augen und ich drehte mich um.
Da war er.
Wir lächelten uns an.
Er legte einen Arm um meine Schultern und schoss noch ein Foto, dann gab er mir mein Handy zurück.
„Es ist doch verrückt, wie viel so ein kleiner Moment ändern kann“, sagte er.
Ich nickte.
Dann hoben wir beide unsere Arme in die Luft und tanzten zu der schrillen Musik, die ich so gar nicht mochte, aber das war mir in dem Moment egal. Neben mir tanzte Ben und ich hatte vielleicht jemanden gefunden, den ich lieben konnte, und der mich lieben könnte.

Er schlang seinen Arm um mich und wir sprangen zum Takt der Musik. Gemeinsam.