4. September 2014

ein schritt näher zur zukunft

... oder einer zurück

Wie ihr alle wisst, bin ich eine von der Sorte, die mit ihrem Leben noch nicht wirklich etwas Sinnvolles angefangen hat. Ich habe keine richtige Ausbildung, nur eine AHS Matura. Den Führerschein habe ich jetzt zur Hälfte. Ich muss noch einparken üben und ein bisschen mehr Routine bekommen, dann kann ich zur Prüfung antreten. Ich bin eine Büro-Telefondame/Kaffeeköchin. Ich studiere Englisch, ohne ersichtlichen Grund. Einfach, weil ich es sehr mag und ich es relativ gut kann. Aber danach stehen die Berufschancen sehr gering. 
Relativ bald nachdem ich Publizistik abgebrochen habe, kam die Idee auf, Psychologie zu studieren. Ich fand das immer schon sehr interessant, habe aber nie daran gedacht als etwas, das ich vielleicht einmal machen könnte. Aber eigentlich wäre das echt .. geil ;)

Nun ja, ich habe mich dann für den Aufnahmetest angemeldet und mir für fast 70 Euro ein Buch gekauft zum Lernen und Üben und habe Mathe gelernt (ich dachte niiiiiiiiie im Leben, ich würde je wieder Mathematik lernen, weil ich es hasse und echt grottenschlecht bin) und bin am Dienstag, den 2.9. zur Prüfung angetreten.

Leute, ich war vielleicht nervös. Es hatten sich ungefähr 5000 Leute angemeldet und nur 500 werden angenommen. Die 500 Besten. Das sind 10 Prozent. 
Den ganzen August habe ich gelernt und die Tage vor der Prüfung war ich echt nervös. 
Es sind aber nur 2073 Personen angetreten. Ich wusste, dass nicht alle kommen werden, aber dass weniger als die Hälfte auftaucht war echt heftig. Es ist ein riesiger Aufwand für die Uni und es kostet viel Geld und dann kommen einfach mal 3000 Leute nicht. Ich würde verstehen, wenn man in den nächsten Jahren eine Prüfungsgebühr bezahlen müsste.
Aber das Gute daran: Die Chancen, genommen zu werden sind jetzt etwas höher. Ein Viertel von allen Teilnehmern wird genommen. Das geht. Oh mann, ich bin immer noch nervös. Wir bekommen das Ergebnis bis 18. September und das ist noch so lange. 


Die Prüfung war ganz okay. Mein Gefühl ist ja sowieso nicht vertrauenswürdig bei sowas, aber es fühlt sich okay-ig an. Es könnte doch sein, dass ich gut genug war. Vor allem, weil ich gesehen habe, dass sehr viele bis zum Schluss geschrieben haben und nicht fertig geworden sind. Die Gespräche nachher haben auch gezeigt, dass für viele die 3,5 Stunden nicht genug waren und auch in der Facebook-Gruppe haben das nicht wenige gesagt. 
Ich bin fertig geworden. Sogar echt gut, ich hatte am Ende noch 15 Minuten Zeit über, um zu kontrollieren, ob ich auch überall eine Antwort gegeben habe. 
Die Prüfung bestand aus 3 Teilen. Einen über das Buch (mit so einem Überblick-Wissen über Psychologie und die einzelnen Richtungen und sowas...), einen über Methodik und einen Leseverständnisteil mit einem englischen Fachtext. 
Das Erste, was ich mir gedacht habe, als wir den Fragebogen bekommen haben, war "O Gott, ist das viel". 52 Seiten. Und im Blick meiner Sitznachbarin, einer sehr lieben Südtirolerin, lag ein Blick, der sagte, was ich fühlte. 
Aber ich habe einfach ohne groß nachzudenken mit dem Buch-Teil angefangen und eine Frage nach der anderen bearbeitet. Danach habe ich mir angesehen, was Methodik verlangt und mir gedacht "Nein danke" und habe den Fachtext gelesen. Der war echt interessant. Das Thema war Schlafen und wie Qualität und Länge das Gewicht beeinflussen. 
Zum Schluss war leider immer noch kein Geist erschienen, der mir von Zauberhand den Methodik-Teil richtig ausfüllt. Deswegen habe ich mich selbst daran gemacht und es war dann doch kein Drama. Wahrscheinlichkeitsrechnen war die Sache, die ich in der Schule noch am Besten verstanden habe, deswegen hatte ich hier keine gravierenden Probleme und Statistik hatte ich mir im Vorhinein auch sehr gut angesehen. 
Am Ende war ich mir bei jeder Antwort sicher. 

Und jetzt heißt es Warten. Kann jemand die Zeit vorspulen?

Ich weiß jetzt gar nichts mit mir anzufangen. Dauernd denke ich an die Prüfung, und wie kalt mir dort war und daran, dass beim Sicherheits-Check die Nieten an meinen Schuhen gepiepst haben. (Man muss nämlich durch so ein Flughafen-Sicherheitskontrollen-Ding. 

So, was mache ich jetzt? Keine Ahnung.
Wäsche waschen, Katze füttern und vielleicht mal anfangen, meinen Kleiderschrank auszusortieren. Und generell muss ich viel ausmisten, das mach ich, das ist super. Am Abend kommt meine Lieblings-M und wir sehen uns gemeinsam die letzte Folge der Bachelorette an. Ich weiß noch nicht, wer gewonnen hat (ich habe mich echt angestrengt und alle Seiten deabonniert, die mir das vielleicht in Facebook sagen könnten) Mein Favorit war eigentlich Andi, bis sich herausgestellt hat, das er ein Mega-Trottel ist und jetzt bin ich doch wieder für Tim. Der ist so geil :D Oder Marvin. Weil das ist so ein Süßer. Ach ich kann mich nicht entscheiden. Aber ich glaube, dass sie Tommy nimmt... 
PS: Mit Sendungen wie Bachelor(ette), Germanys next Topmodel (oder Austrias- beginnt bald juhuu) kann man mich echt ködern, ich liebe sowas

:* und bis bald

22. August 2014

Tagträume

Passiert es dir auch manchmal, dass du in der Arbeit vor deinem PC sitzt und eigentlich etwas tun solltest, aber du einfach nur etwas anstarrst (wie zum Beispiel das Telefon) und vor dich hin träumst? Ich glaube, jedem ist das schon passiert.
Ich kann nichts anderes, als hier sitzen und vor mich hin träumen.

Ich denke an gestern Morgen. Wie ich bei ihm geschlafen hab. Er hatte frei und mein Wecker ging um sieben. Aufstehen, Zähne putzen, Anziehen, wieder ins Bett legen. Ihn ansehen und dahinschmelzen vor Liebe. Wie er da im Bett lag, die Decke verrutscht, nur ein Socken an. Der andere lag irgendwo am Boden. Die Knie angezogen und träumend. So süß. Am Liebsten hätte ich mich an ihn gekuschelt und wäre für immer liegen geblieben.
Ich wollte ihn nicht wecken, nur damit er mich schlaftrunken anblinzelt und Tschüs sagt und sich später nicht mehr daran erinnern kann.
Ich fuhr sanft durch seine Haare und streichelte ihn zart am Rücken. Ein Bussi, oder mehr, eine liebe kleine Notiz auf einem Post-It und ich war zur Tür hinaus.

Heute ist es kalt. Meine Bluse ist nicht annähernd so warm wie seine Umarmung, nach der ich mich sehne. Nichts kann mir so sehr das Gefühl von Geborgenheit und Liebe geben wie er. Wenn er mich drückt, mir einen flüchtigen Kuss gibt und danach lacht. Wenn er seine Arme um mich schlingt und ich meine um ihn, mein Kopf auf seiner Schulter, und wir so einschlafen. Wenn er mir durch Blicke zu verstehen gibt, was er empfindet. Sein Lächeln, wenn er glaubt, ich seh nicht hin.

Das Telefon klingelt und reißt mich aus meinen Gedanken. Ich stehe auf und mache mir noch einen Kaffee, dazu eine halbe Mango. Schade, dass kein Bircher Müsli mehr da ist, das war heute Früh sehr lecker. Wieder zurück auf meinem Bürostuhl versinke ich erneut in meiner kitschigen Gedankenwelt, während die kleine Yorkshire Terrier-Hündin meiner Kollegin sich auf meine Füße legt und ein Nickerchen macht.

Ich denke an heute Morgen. Als uns sein Wecker um 5 aus allen Wolken riss. Ich will noch nicht aufstehen.
Er ging sich fertig machen und ich packte ihm sein Essen ein. Zu der Marillenmarmelade meiner Mutter, die er so gerne hat.
Ich begleitete ihn zur Tür. Ein Kuss und das Versprechen, uns am Abend wiederzusehen, dann verschwindet er im kalten, dunklen Morgengrauen. An dem Versprechen halte ich fest. Das motiviert mich. In spätestens 10 Stunden kann ich ihn wieder sehen.

Mein Handy beginnt zu blinken. Eine neue Email. Ich betrachte es eine Weile, sehe das Hintergrundbild an. Schon wieder er. Überall ist er, um mich herum und in meinem Kopf. Ein Bild von ihm, wie er auf meiner Terrasse sitzt, meine Katze auf seinem Schoß. Sie putzt sich und er sieht ihr grinsend zu.
Er ist etwas ganz Besonderes.